05.03.2023
Sonnenaufgang bei den Schildkröten. Heute früh sind es wesentlich mehr, die ihre Hälse aus dem Wasser strecken. Vielleicht ist jetzt die Zeit der Eiablage, keine Ahnung. Über Nacht war noch ein paar Mal das scharren im Kies zu hören. Wir verlassen nachher den Strand und fahren weiter Richtung Muskat.
Leider das gleiche wie immer, viel zu wenig Zeit, für den Oman. Aber eigentlich stand er garnicht auf unseren Touren Plan. Nicht zu ändern, wir werden wieder kommen, mit mehr Zeit. Letzte Nacht als wir noch lange hier am Strand saßen, hatten wir das Thema wie es denn wäre für immer zu fahren. Einfach weiter und weiter, ohne Verpflichtungen und festen Plan.
.........
Darüber reden ist das eine, das macht man ab und zu.
Aber es sich wirklich vorstellen können. Ich glaube das war das erste Mal.
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Fehlt nur noch der Lottogewinn 😉
Liebe Grüße vom Arabischen Meer, Rene, Manu und Barney, der zu großen Schildkröten 5m Sicherheitsabstand hält
06.03.2023
Bis die Möwen gekommen sind war alles ruhig. Das Meer lag glatt wie ein Spiegel.
Mit ihnen kamen die Wellen und das ständige Rauschen das sie verursachen wenn sie das Gemisch aus Sand und Muscheln hin und her schieben.
Das selbe Geräusch das sich durch die Nacht zog, nur das da noch eins war. Ein feines sirren von Sandmücken die einen Weg an der Gage vorbei gefunden haben.
Das, gepaart mit der extremen Luftfeuchtigkeit, nur 4m vom warmen Wasser weg und leichten Wind aus Richtung Meer.
Am Nissi läuft kondensiertes Wasser herunter, Shirt und Hose sind beim anziehen nass wie frisch aus der Waschmaschine.
Normal würde einen das zusammen nerven.
Jetzt...
Ist einfach so.
Die Sonne kommt hoch, wärmt, trocknet. Das Meer wird plötzlich wieder glatt und Still. Die Sandmücken, sie sind auch weg und das Jucken verschwindet nach dem ersten Kaffee.
Nachher ab zur Grenze und dann nach Dubai. bestimmt nicht so ruhig dort, aber Mal etwas anderes.
Liebe Grüße vom Golf von Oman Rene, Manu und Barney
Nichts mit Dubai, für heute jedenfalls.
Grenze Oman , schnell und flüssig. Nur keiner wollte mein Carnet abstempeln. Also suchen und dann endlich Stempel rein und weiter. UAE, Versicherung, Stempel in die Pässe und auf zur letzten Station.
Hund?
Ja klar, kann man nicht übersehen.
Stop und zum Doktor.
Der meint, die Papiere sind in Ordnung, reichen aber nicht.
Zurück zur omanischen Grenze und dort Gesundheitszeugnis ausstellen lassen, 60 Euro und 30min. Importantrag Richtung UAE 104 USD und 2,5h.
Wieder verkehrt herum durch die Grenze Richtung UAE, die Pässe haben die Grenzer dort einbehalten. Dann am Zoll Stopp .
Ihr wart zurück in den Oman.
Ja, ihr habt uns hingeschickt.
Das geht nicht.
Doch wir haben nur gemacht was ihr gesagt habt.
Immer weiter hin und her.
Irgendwann hatte ich dann genug weil das Auto seit Stunden in der Sonne stand und ich wurde laut. Das mögen die überhaupt nicht, aber es brachte Bewegung in die Geschichte.
Wir konnten dort weg und wurden zum Doktor eskortiert.
Dort nochmals 3h für den Import von Barney.
System um die Papiere einzupflegen und Bezahlsystem funktionierten nicht. Natürlich noch Mal 129 Euro bezahlt.
Jetzt sind wir in die Berge und Feierabend.
Paar Bier wären gerade schön, aber Kaffee geht auch .
Dann halt morgen nach Dubai.
Liebe Grüße Rene Manu und Barney
Fast vergessen, danke an den Tierarzt der Barneys Ausweis ausgestellt hat.
Wolfshund Mix!!!!
Irischer Wolfshund hätte vieles einfacher gemacht, die gibt es als offizielle Hunderasse.
Bei Wolfshund aber habe ich schon eine halbe Stunde gebraucht den Doktor zu erklären das er kein halber Wolf ist. Das wäre verboten gewesen
07.03.2023
Falls es bei euch schneit, wir haben es auch nicht so toll. Müssen im Wasser sitzen weil die Flut gekommen ist.
:))))))
Dubai....
1000x besser als Dubai:))))
Ohne Worte
08.03.2023
Doktor an der UAE Grenze. Wir waren schon fast in Saudi, da wurden wir wieder zurück geschickt. Gesundheitszeugnis für Barney von dort ausstellen lassen.
Der Doktor meinte, ja, aber erst wieder nach Saudi fahren und Importerlaubnis holen. Die gibt es aber nur bei Gesundsheitszeugnis . Hin und her
Wir haben es endlich nach Saudi-Arabien zurück geschafft. Der Doktor in den Emiraten hat alles möglich gemacht und für 70 US Dollar haben wir das Gesundsheitszeugnis bekommen und ein Export Permit nach Kuwait. Der Zoll in Saudi hat das dann nicht wirklich kapiert. Hat uns dann aber fahren lassen.
Ist wie schon immer, du kannst 10 Mal in ein und das selbe Land einreisen. Fährst du dabei über 10 verschiedene Grenzübergänge, hast du 10 verschiedene Prozedere.
Mond, das macht das Theater an der Grenze wieder vergessen.
09.03.2023
Wir haben jetzt 40 Grad, keinen Schnee, aber dafür Sand in der Luft. Hatte gerade den Luftfilter sauber gemacht und halben Kaffeebecher voll Sand raus geholt. Der ist jetzt garantiert wieder drin
Wieder Meer, weiß nicht ob ich es wirklich vermissen werde. Heute morgen in der Wüste war alles nass. Stühle, Tisch, alles.
Das Handtuch das wir gestern nach dem Duschen am Auto aufgehängt hatten tropfte, alles pitschnass.
Selbst der Sand ist durch die Luftfeuchtigkeit hart geworden.
Die Sonne ging auf und nach 30min war alles weg.
Warm und trocken....
Dann 42 Grad, das muss wirklich nicht sein.
Während ich gerade hier schreibe taucht das Militär auf.
Kein Englisch
Wir sollen weg hier in die Stadt.
Ich hab ihm gesagt das er spinnt.
Wir sind 100m zurück gefahren und stoppen.
Das Militär meint, reicht nicht, 10m noch.
OK wir fahren noch 10m und stoppen. Ich entschuldige mich mit den Worten, ihr spinnt nicht, ihr habt total die Macke ihr Spinner und sie fahren. Nach 5 min kommen sie natürlich noch mal vorbei um zu schauen ob wir nicht wieder 10m zurück gefahren sind.
Na ja, es muss auch dumme Menschen geben.
Egal, Kaffee und danach Tee
:))))
10.03.2023
Es ist Freitag, also hier Sonntag. Mal wieder Zeit für die Söhne der Wüste ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Wie fahren ich meinen 4x4 am schnellsten fest. Da sind sie richtig gut bei. Motor heulen lassen und warten bis die Achsen aufliegen.
Sind wieder in Kuwait. Dieses Mal hat es niemand interessiert das Barney im Auto ist. Alle Papiere umsonst dabei. Das eVisum für Manu hat der Visadienst geschickt, hat 59Euro gekostet. Meins hat man vergessen obwohl auch schon bezahlt. Dadurch haben wir aber an der Grenze bemerkt daß es nur Abzocke ist. Manu war genauso schnell fertig wie ich. Mein Visa gab es an der Grenze ohne Probleme und bis jetzt hab ich nichts bezahlt.
Einzige Problem war, wir mussten zwangsweise 😉 Kaffee und Tee mit einen Offizier trinken und eine Tüte mit Reiseproviant mitnehmen.
So könnte doch jede Grenze sein.....
Stehen jetzt wieder neben einem US Stützpunkt. Aber da sind keine Flugzeuge also keine Einflugschneise.
Hoffentlich.
Liebe Grüße aus Kuwait, Rene Manu und Barney....der pennt. Hier waren wegen Regen gerade nur 16 Grad, das genießt er
11.03.2023
Erster Tag im Irak
Die Grenze von Kuwait aus lief glatt, nur das man plötzlich das Carnet unbedingt ausstempeln wollte. Gut kein Einreise Stempel aber dafür Ausreise.
Irak wieder das übliche Chaos. Dieses Mal wegen Barney. Hier gab es viele die für Tiere verantwortlich sind und jeder musste seinen Stempel unter ein wichtiges Dokument setzen. Hat dann am Ende 74 USD gekostet. Ach ja, Carnet müsste man plötzlich auch ganz dringend stempeln, obwohl das für den Irak keine Gültigkeit hat.
Muß ich nicht verstehen, ist einfach so.
Irak
Maps läuft nur in der Vorschau und Telefon ist nicht.
Am Straßenrand der Route 1 liegen unendlich viele kaputte LKW Reifen, ab und zu auch mal ein Kiesberg der bis auf die erste Spur reicht. LKW haben hier das Recht des Stärkeren, sie fahren wo und wie sie wollen. Einer kam uns als Geisterfahrer entgegen, mit Aufblendlicht und Vollgas. Das so was auch schief gehen kann, das zeigten uns die vielen ausgebrannten Lkw, Pkw und Busse am Straßenrand.
Trotzdem gilt hier wie überall das selbe, man gewöhnt sich an alles.
Die Autobahn zieht sich hin und nichts zum Übernachten, nur Müll und Chaos.
Also fahren wir einfach nach rechts runter zwischen die Gräben und Hügel. Hinter einem Berg aus Dreck finden wir einen geschützten Platz.
Tisch und Stühle raus, Kaffee kochen, entspannen.
Genau so sollte es laufen.
Ein Moped kommt, dem Beifahrer hängt locker seine uralte, verstaubte MPi von der Schulter.
Polizei
Wieder unterhalten wir uns in Zeichensprache.
Ihr dürft hier nicht stehen
Wo dann
Bei mir, da hinten hinter dem anderen Dreck ist ein "Haus"
OK
Wir fahren zum beschriebenen Ort. Alles ist gut.
Nein, ist es nicht.
Eine Militärstreife fährt zügig heran. Die Soldaten in den blauen Tarn Uniformen tragen geputzte und geölte AKs, Handschellen hängen an dem Koppel.
Pässe, wieder ohne Englisch.
Der Offizier gibt mir patzig und laut zu verstehen, dass ich zusammen packen soll.
Jalla jalla jalla
Jetzt reicht es, ich bin keins von den Kamelen hier.
Ich schreie ihn auch an und er wieder zurück.
Das machen wir eine Weile bis er erbost die Pässe einsteckt und mir so zu verstehen gibt das ich folgen muss.
Nicht schnell schnell schnell, aber ich muss.
Natürlich ist hier nichts wirklich in Stein gemeißelt.
Der Polizist war jetzt da und es begann eine laaange Diskussion zwischen Armee und Polizei wer ein Anrecht auf uns hat. Ein paar Telefonate wurden geführt und die Armee rückte unsere Pässe mit verkniffenen Gesichtern wieder raus.
Für uns bedeutete das Abendbrot mit der Polizei. Trotz allem wird hier Gastfreundschaft groß geschrieben. Es wurde aufgetafelt und die besten Stücke wurden zu uns geschoben. An die langen Unterhaltungen, ohne das man sich wirklich versteht hatten wir uns schon gewöhnt.
Eins irritierte Manu aber doch. Nicht etwa die MPi, die neben ihr zwischen Rucksäcken und Rasierer am Hakenbrett hing. Nein, an der Decke fehlte etwas Putz und zwischen den Platten hat eine Spinne ihr Nest gebaut. Der Eingangstunnel hat ca 4cm Durchmesser.
Wie groß wird dann die Spinne sein??
Wir sind müde, verabschieden uns und gehen schlafen.
Plan... Funktioniert eh nicht.
Scheinwerfer, Motorengeräusch, aufgebrachte Stimmen, braune Uniformen, jemand klopft ans Auto.
Jetzt reicht es Barney, wenn er müde ist, dann will er auch schlafen. Er springt auf und Nissi wackelt kräftig hin und her. Dann fängt er an zu bellen, was sich alles andere als freundlich anhört. Der geklopft hatte geht sofort auf Sicherheitsabstand und versucht es kein zweites mal.
Den Rest klären Polizei und Militär unter sich. Ohne Pässe und ohne uns.
Wir schlafen
Liebe Grüße, Rene, Manu und Barney
12.03.2023
2 Tag Irak
Der Polizist ist wach und kommt ans Auto.
Zeichensprache....
Wir sollen schnell zusammen räumen, die von gestern Nacht kommen wieder. Wenn wir dann noch hier stehen werden wir verhaftet.
Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen.
Er schüttelt mit dem Kopf und macht ein ernstes Gesicht.
Ich nehme in der Zeit Barney aus dem Auto, soll ich zwar nicht, aber was sein muss, muss sein. Wir gehen eine Runde und werden immer wieder durch Gesten des Polizisten aufgefordert schneller zu sein.
Das erklär mal Barney, hier gibt es andere Hunde und viel zu schnüffeln.
Alles fertig, wir fahren Richtung Bagdad.
Die Tankanzeige nähert sich immer weiter der neuen Nullstelle. Wir müssen unbedingt tanken.
Erste Tankstelle verfallen, nächste nur zum fegen geöffnet, nächste hat Benzin und Diesel .
Aber der Tankwart gibt mir keinen. Der Typ ist überheblich und steht mit 5 anderen zusammen. Irgendwie hab ich das Gefühl das er mich die ganze Zeit auf arabisch verspottet. Ich bin schlecht gelaunt und etwas gereizt, geh auf ihn zu und zeig ihm was gleich passiert. Seine arabischen Freunde gehen zur Seite und er hat keine große Klappe mehr. Feiglinge, ich dreh mich um, geh zum Auto und wir fahren....ohne Diesel.
10l aus dem Kanister in den Tank, 30l sind noch auf der Stoßstange vorn. Damit kommen wir nicht in die Türkei.
In Bagdad fahre ich wieder an eine Tankstelle. Ein älterer Tankwart schüttelt schon beim anhalten mit dem Kopf.
Was jetzt?
Ich steige aus und auf Englisch erklärt er mir das sie in Bagdad keinen Diesel an fremde Fahrzeuge geben dürfen. Die letzte Tankstelle aber hätte uns tanken lassen müssen. Der möchte nur keine Ausländer.
Wir diskutieren noch eine Weile bis er sagt das ich raus fahren soll, dort meine Kanister aufkippen und dann die reinbringen kann, aber dort entlang wo die Kamera mich nicht sieht.
Gut, hab ich gemacht, dann sollte ich wieder rausgehen. 10 min später brachte man meine 40l per Schubkarre raus, ich kippte auf und der Mann mit der Schubkarre fuhr sie neu befüllen.
Voll 🙂
Wir bedankten uns für den Service und fuhren weiter im etwas anderen irakischen Straßenverkehr, immer wieder unterbrochen durch Millitärkontrollen mit den selben stupiden Fragen.
Die Straße selbst säumten lauter provisorische Militärstellungen. Die Kontrolle hinter Bagdad gab uns zu verstehen daß es 14 Uhr ist und wir bis nach Mossul fahren müssen. Es ist sonst viel zu gefährlich. Ich nicke und wir fahren.
Klar irakische Straßen im Dunkeln.
Nichts ist, 130 km vor Mossul fahren wir hinter ein halb fertiges Gebäude neben einem Straßen Restaurant. Erst gehen wir essen, sehr lecker, und dann haben wir eine nicht wirklich leise Nacht.
Vorbei donnernde Lkw singen uns in den Schlaf.
Liebe Grüße aus dem Irak, Rene, Manu und Barney
13.03.2023
Tag 3 im Irak
Sollte eigentlich schnell gehen, 300 km bis zur Grenze und ich muss zugeben etwas Vorfreude auf das Bier in der Türkei.
Was hat uns die Tour immer wieder gezeigt? Nicht planen, abwarten.
Wir fahren nach Mossul und die Spuren des Krieges sind allgegenwärtig. Zerschossene Gebäude sind überall und die Oberleitungen hängen abgefackelt über den Straßen. Und trotzdem läuft das Leben normal.
Manu geht einkaufen und ich schütte Diesel aus dem Kanister auf, gibt mal wieder keinen. Manu bringt Döner, Hähnchen und Brot mit. Für das Brot musste sie weiter laufen. Die Bäckerei hat eine Granate zerstört und der neue Verkaufsstand war weiter vorn aufgestellt worden.
Wir lassen Mossul hinter uns und da das Navi nur in der Vorschau im Irak läuft, kommen wir falsch raus und sehen die Korrektur nicht.
Navi meint, mehr Abenteuer wäre gut und hat eine Route an der Syrischen Grenze ausgesucht. Der dritten Kontrolle ist aufgefallen das wir weiter westlich sind, aber OK.
Probleme mit der Route?
Nein alles sicher, Go.
Nächsten 2 Kontrollen, länger und nerviger, aber Go.
Dann Stopp und eine Stunde an der Kontrolle warten. Die Soldaten sind ständig am Telefon und dann.... Go
Jetzt können wir auch nicht mehr drehen uns geht der Diesel aus.
Wieder Kontrolle.
Ihr könnt hier nicht lang.
Warum?
Isis. Sie zeigen auf dem Hummer mit angeschossener Panzerglas Scheibe und erklären das ein Sniper vor ein paar Tagen das gemacht hat und den MG Schützen auf dem Dach in den Kopf geschossen hat.
Wo?
Hier?
Und warum stehen wir seit einer Stunde hier rum?
Dann dürfen wir mit Begleitschutz und MG Schützen weiter, 5km.
Stopp und gute Fahrt.
Ich schaute verwundert, wie jetzt??
Ihr könnt fahren, da vorn ist der Kurdische Irak.
Und nicht zurück kommen!!
Wir fahren auf einen anderen Posten zu , Stopp.
Es wird uns gezeigt daß es nicht weiter geht und wir drehen müssen.
Wir drehen und zurück im Irak kommt der Soldat, ihr könnt nicht zurück. Fahrt wieder zu den Kurden und schlaft da eine Nacht dann lassen die euch weiter.
Wir drehen und die Kurden wussten das wir wieder kommen. Es wurde ewig telefoniert und dann wieder mit Begleitschutz weiter. Der wechselte nochmals am nächsten Posten und die letzten 10km durften wir allein fahren.
Im Moment stehen wir in der Grenze und es dauert. Aber egal, wir sind das Warten gewohnt.
Liebe Grüße aus dem kurdischen Irak, Rene, Manu und Barney
14.03.2023
Spurverbreiterung nach 100000km kaputt und Rad bei 90kmh verloren. Bremstrommel und Radbolzen müssen neu werden. Sonst alles gut.
Nissi rollt wieder. Türkische Reparatur, neue Radbolzen, Muttern mit größeren Kegelbund. Bremstrommel ist etwas ausgebrochen,aber nicht an einer wichtigen Stelle. Fährt und bremst bis jetzt.
16.03.2023
So Nissi wollte zum aufstehen noch einen neuen Anlasser, haben wir dabei. Nur der Matsch war beim wechseln nicht so schön. Spurplatte habe ich auch wieder ausgebaut, Rad hatte sich wieder gelockert.
Jetzt ist alles gut und wir fahren weiter.
Liebe Grüße aus der Türkei, Rene, Manu und Barney
Sind jetzt 300km vor dem Schwarzen Meer und endlich kein Regen mehr. Vor 2h haben wir auf 1900m Pause gemacht. Barney hat den Schnee so sehnsüchtig angeschaut, das er ein paar Minuten drin spielen durfte. Jetzt haben wir einen Platz am Fluss in einem Gebirgstal gefunden und relaxen. Das verlorene Rad ist schon fast wieder vergessen und heute Abend gibt es vielleicht eine Flasche Rotwein.
Liebe Grüße aus der Türkei, Rene, Manu und Barney
Grins
18.03.2023
Bis Montag haben wir Zwangspause, der Anlasser aus dem Zubehör ist Mist. Haben jetzt den originalen zum überholen abgegeben und warten bis Montag. Danke noch Mal an Burhan Yetmisdört der uns das schnell organisiert hat.
Stehen jetzt am Strand und haben genug Zeit bei Raki Köfte usw über die Reise zu erzählen. Der Rest ist jetzt Heimfahrt. Etwas traurig, aber auch mit Vorfreude.
Duschen, Baden, beim schlafen mal mehr als 2m Abstand von Barney, ein Bett das nicht wackelt wenn er sich dreht oder der Wind das Auto schaukelt....
47 Tage sind um, mit ganz viel Erlebtem.
Minus 28 bis plus 42, Schnee und dann endloser Sand, Meer, Gebirge, Wüste.
Fast immer nette und selbstlose Menschen.
Wenn ich das jetzt so schreibe, frage ich mich immer mehr ob die Dusche, das Bad und etwas mehr Abstand zu Barney wirklich sooo toll sind .
OK, noch müssen wir ca 3000 km fahren.
Genug Zeit um sich das mit dem Ziel noch einmal anders zu überlegen.
😉
21.03.2023
Die Türkei war schön und das Essen in den kleinen Bistros absolut lecker. Gestern sind wir über den Bosporus und heute nach Bulgarien. Jetzt hat Nissi sogar wieder eine Teilkasko und der Automobilclub greift voll. Beruhigt dann doch etwas. Ansonsten läuft alles wie gewohnt, ein paar km fahren und dann nach einen Platz für den Rest des Tages suchen. Das ist hier nicht ganz so einfach wie in der Wüste, aber tausend Mal besser als in Deutschland. Da sind wir dann wieder Wildcamper. Ist was absolut Schlimmes!
Liebe Grüße aus Bulgarien, Rene, Manu und Barney
23.03.2023
Ungarn, nicht weit von der Autobahn entfernt, haben wir einen Platz am Wald gefunden. Sind gerade am Würstchen braten und ein Pickup stoppt.
Berufsjäger..
Aber wir dürfen bleiben, nur Barney muss ins Auto, wegen jagen und so.
Sie versprechen uns sich zu merken wo Nissi und wir stehen und wir müssen nicht verschwinden.
Würstchen brutzeln, zwei Schüsse fallen und Barney Interessiert sich kein bisschen dafür. Nur Würstchen sind wichtig.
Liebe Grüße aus Ungarn, Rene, Manu und Barney
02.04.2023
Wieder zurück
Natürlich sind wir wieder in Stiege angekommen, alle gesund und Nissi wird nach einigen Reparaturen auch wieder startklar sein.
Ist nur jedes mal das selbe seltsame Gefühl nach so einer Tour. Über Wochen wird man regelrecht von neuen und ständig wechselnden Eindrücken geflutet.
Eisige Kälte und kurz darauf Hitze, manchmal war es so trocken das schon der Anblick der Wasserkanisters etwas Schönes war und im nächsten Moment kam so viel Regen das Nissi fast zum Bot geworden wäre. Unten am Meer stehen oder ganz oben im Gebirge, weit draußen in der Wüste oder am Stadtrand…
Wie gesagt alles hat ständig gewechselt und trotzdem gab es einen festen Punkt.
Immer das selbe Auto, Nissi. Unsere kleine Wohnung mit 8m² für 2 Monate. Wenn es kalt war tackerte die Standheizung, bei Hitze surrte der Dachhaubenventilator die ganze Nacht. Regen, wenn es geregnet hat war es besonders kuschlig. Die Tropfen haben ihre eigene Melodie gespielt.
Gerade muss ich grinsen, weil Sand, den der Wind von einer großen Düne auf Nissi getrieben hat, der macht das gleich Geräusch. Nur mit dem Unterschied das morgens alles mit einer dünnen Staubschicht überzogen ist. Kein Sand und kein Regen in der Luft, dann waren die Sterne da. Durch das Dachfenster über dem Bett konnte ich immer wieder anfangen sie zu zählen. Und nein, natürlich habe ich es nie geschafft weiter als bis zu 20 zu kommen. Nicht immer weil ich eingeschlafen bin, oft war ein wenig wach liegen und den Tag in Gedanken noch einmal erleben, einfach nur schön. Genauso war es Nachts, wenn ein Geräusch von draußen, eine Windböe oder Barney der träumte einen geweckt hatte. Umdrehen, zudecken und weiter schlafen, alles kein Problem.
Morgens bei Sonnenaufgang wach sein und bei den ersten Sonnenstrahlen mit einem heißen Kaffee im sich auflösenden Campingstuhl zu sitzen… einfach nur schön.
Tja und dann ist die Zeit um und man ist wieder da wo alles begonnen hat.
Zu Hause.
Große Räume, wenn man hinein geht schallt alles und sie sind so seltsam leer. Dusche, Wohnzimmer mit TV, Küche mit Platz zum kochen und natürlich Schlafzimmer.
Barney ist anders als vor der Tour. Er sucht noch mehr unsere Nähe und will noch mehr kuscheln. Das mit dem seltsamen Brummen oder schnorren wie eine Katze hat er perfektioniert. Wenn er jetzt gestreichelt wird brummt er dazu.
Wir treffen Verwandte, Freunde und Bekannte, erzählen über die Tour und alles scheint schon wieder so weit weg zu sein. Irgendwie kann man es auch nicht wirklich erzählen. Wie soll man es beschreiben, das was man erlebt hat? Das Gefühl dabei kann man nicht wirklich rüber bringen. Keine Gänsehaut, kein Adrenalin das einen das Herz bis in den Hals schlagen lässt, keine Tränen in den Augen oder Bauchschmerzen vor Lachen. Alles auf Abstand.
Aber ich bin mir sicher, irgendwann in den nächsten Wochen setzt sich wieder eine Idee fest.
Ein neues Ziel auf das man planen kann, etwas das wie ein kleines eigenes Abenteuer ist.
Bis dahin, Liebe Grüße
Rene, Manu und Barney